HomeDie SchuleZur ArbeitNewsGasteTermineOrtAnmeldenUber UnsArtikelEventsExtrasLinksKontaktImpressum
spacer

spacerSneh Victoria Schnabel

Sneh Victoria Schnabel

Sneh Victoria Schnabel

Sneh Victoria Schnabel

 

 

 

 

spacer
ARTIKEL

BÄRENMUT
Sneh Victoria Schnabel

Familienstellen mit Indianern

Eigentlich müsste ich nach nun schon 20 Jahren Sannyas daran gewöhnt sein, dass alles immer anders kommt, als erwartet. Trotzdem finde ich mich wieder und wieder staunend vor dem, was mit meinem Leben in den letzen Jahren geschehen ist. Eines weiss ich mit Bestimmtheit: nichts davon hätte ich mir je erträumen können, noch hatte ich es je angestrebt. Alles kam besser, als ich es mir hätte wünschen können, wenn auch nicht gerade leichter ... Das Eine weiss ich mit Sicherheit: wenn mir jemand vor 3 Jahren gesagt hätte, dass ich mit Indianern Familienstellen machen würde, auf einem Reservat in den U.S.A., hätte ich wahrscheinlich laut gelacht. Aber so ist es tatsächlich gekommen, ich arbeite seit ungefähr eineinhalb Jahren mit einer Gruppe von Indianern, die mich einluden, von mir das Familienstellen zu lernen. Begleitet werde ich dabei von Rama Prem, meinem Liebsten, meinem Mann, meinem Partner in Sachen Abenteuer.

Wie es dazu kam, dass wir beide uns eines Tages auf völlig unbekanntem Indianerterritorium wiederfanden, ist schon eine Geschichte für sich, aber was das bisher alles mit uns gemacht hat fühlt sich an wie das Prachtexemplar eines meisterlichen Lehrstücks.

Die ganze Geschichte nahm ihren Anfang in Dresden. Dort traf ich auf einem Bert Hellinger Seminar zum Familienstellen einen alten Freund. Er war für mich so etwas wie Freiburgs erster Sannyasin gewesen und hatte mich 1980 bei meinem ersten Trip nach Poona unter seine Fittiche genommen. Inzwischen hatten wir uns sicher seit gut 15 Jahren aus den Augen verloren, das letze, was ich von ihm über Freunde hörte war, dass er mittlerweile in den U.S.A. lebte. Nach unserem überraschenden Wiedersehen nahm er an einem meiner Seminare zum Familienstellen in Freiburg teil. "Du musst nach U.S.A., ich organisier' was für dich", war danach sein Kommentar. Und so setzte sich die alte Love-Affair, die ich seit der Ranch mit diesem Land hatte, auf höchst erstaunliche Weise fort. Ein weiteres Bonbon an der Geschichte ist, dass Rama Prem als Amerikaner bisher absolut keine Lust hatte, dort auch nur den klitzekleinsten Urlaub mit mir zu verbringen. Jedoch als mein ganz persönlicher Mananger, Organisator, Sekretär, Chauffeur, Reiseleiter und nicht zuletzt als mein darling american husband blieb ihm nichts weiteres übrig, als mich zubegleiten. Jetzt kam also auf einmal die alte Heimat auf ihn zu, die er seit gut 12 Jahren nicht mehr hat sehen wollen. Und es wurde für ihn mehr als nur ein Abenteuer. Er wurde einfach mit Liebe und Willkommen überschüttet, und das von Menschen, die er gar nicht einmal kannte. Schon der Immigrationsbeamte im Ankunftsflughafen (normalerweise kühl bis sehr kühl) war eine Überraschung. Er sah ihn an, ganz freundlich und sagte: "Welcome home, it's good to have you back."

Und das blieb nicht die einzige Attacke auf Rama Prem's Herz, das er wohl spätestens nach dem Ende der Ranch für dieses Land verschlossen hatte. Auch ich hatte mein Teil zu lernen mit dem ungeahnt schwierigen Thema: wie lasse ich mich "gracefully" beschenken ... Bei Bert Hellinger habe ich das einmal ungefähr so gehört, dass wir uns gross fühlen, wenn wir geben, wenn uns gegeben wird, hingegen klein.

 
Dietrich organisierte also einen Workshop in Seattle, und was noch viel besser war, er machte den Kontakt zu einem Arztehepaar in Colville. (Das ist ein kleines Nest, weit im Hinterland vom Staate Washington, fast am Ende der Welt, wie mir beim ersten Besuch schien). Die beiden waren die Mitbegründer und Initiatoren eines gerade entstehenden "Healing Arts" Zentrums. Dort habe ich in der Folge eine ganze Serie von Aufstellungsworkshops gehalten, und eine von drei parallel laufenden Fortbildungen, die im kommenden Januar zu Ende geht. Die beiden: Lon und Meredi Hatfield sind inzwischen ganz liebe Freunde geworden, die uns von Anfang an mit ihrer Grosszügigkeit und Offenheit beschenkt haben. Wenn immer wir zu einem unser vielen Seminare dort hinreisen, fühlen wir uns absolut zu Hause, und das von Anfang an. Colville ist weiterhin ein kleines Nest, aber mit einer überraschenden Anzahl an Menschen mit nicht nur grossen Herzen sondern ganz aussergewöhnlich wachem Dasein.

Aus unserem ersten Seminar dort hat sich inzwischen ein ganzes Nest von schon fast fertigen "Familienstellern" und ein beachtlicher Haufen höchst interessierter Teilnehmer gebildet. Im Healing Arts Center gehört das Familienstellen inzwischen zum Standartrepertoir und seit Monaten finden regelmässige Mittwoch Abende statt, und jedesmal kommen zwischen 20 und 30 Teilnehmer. Das allein sollte schon ausreichen, um mir eine saftige Lektion in Sachen Vorurteil zu verpassen (war ich doch bis dato der Meinung, es bräuchte grosse Städte, um diese Arbeit verbreiten zu können). Es blieb beileibe nicht die Einzige. Und dann sorgen Lon und Meredi auch immer wieder für wunderbare Überraschungen: bei unserem letzten Besuch schmetterten auf einmal alte Poonalieder durch's Haus, (weil Meredi gerade völlig auf Peter Makeena steht, ohne zu wissen, dass wir ihn unter Anubhava aus alten Poonazeiten kennen und lieben ...) Ein andermal liegen die Osho Tarotkarten auf dem Couchtisch, und jeden Mittwoch abend treffen sich Freunde im Haus, um miteinander zu meditieren. Sowieso stehen die beiden seit Jahren um 5 Uhr früh auf, damit sie Zeit haben, eine Stunde zu sitzen ...

Niemand könnte besser passen, als Lon Hatfield, der als Land-und Kinderarzt unzählig viele Einwohner Colvilles auf die Welt gebracht hatte, um Geburtshilfe beim Entstehen des ersten Kontaktes mit den Indianern zu leisten. Er lud Martina Whelshula vom Colville Reservat einfach in das erste Seminar ein. Sie hatte gerade zum ersten Mal eines ihrer Kinder zu ihm gebracht, weil sie hörte, dass er alternative Heilmethoden benutzt. Und auf seine Einladung hin ist sie einfach "gesprungen", hatte wirklich den Bärenmut sich als Indianerin eines Reservats auf ein von Weissen organisiertes und von Weissen gehaltenes Ereignis unbekannter Herkunft einzulassen. Als er dann während des Workshops sah, wie tief sie von dieser Arbeit berührt war und hörte, wie sehr sie wünschte, dass solche Arbeit mit ihrem Volk geschehen könnte, schlug er ihr vor, mich in's Reservat einzuladen. "Wie ich die beiden kenne, sind sie bestimmt offen dafür" war sein Kommentar. Tatsächlich kannte er uns wohlmehr als gut, denn wir brauchten noch nicht einmal zu überlegen, um ja zu sagen. Und das, obwohl unser Zeitrahmen nach unserem Ermessen schon völlig ausgeschöpft war. Aber, wo ein Wille ist ..., hatten wir das nicht in unseren Comune-Zeiten erlebt? Und gelernt, dass die Grenzen unserer Belastbarkeit erstaunlich dehnbar sind? Und, dass es einen Weg gibt, wo Arbeit zu "Worship" wird oder, wie unsere indianischen Freunde sagen würden: zu "Prayer"? Abgesehen davon hatten wir allerdings keine Ahnung, auf was wir uns da einlassen würden. (Das hatten wir allerdings auch nicht als wir Sannyas nahmen.) Und dieses mal konnte ich es wieder fühlen, dieses Unbekannte und zugleich Vertraute, das einem Schauer den Rücken rauf und runterjagt, die Haare zu Berg stehen, und gleichzeitig das Herz aufgehen lässt, wie Hefeteig am warmen Ofen.

In der Tat haben mir bei den ersten zwei Tagen Familienstellen, die wir auf dem Reservat hielten, nicht nur die Haare zu Berg gestanden und die Zähne geklappert, war nicht nur mein Herz sperrangelweit offen, sondern alle Sinne, so wie es sein muss, wenn es nach "Ozean" riecht. Viele Mal hab' ich mich klein gefühlt, vor all dem Grossen, das in der Luft lag, und manchmal konnte ich mich davon tragen lassen. Dann geschahen ungeheuer kostbare Augenblicke, in denen ich sogar fehlerfrei englisch sprechen konnte, und meine Sprache nahm ganz eigene, mir unbekannte Formen an. Oft war ich selbst erstaunt und berührt, von dem was da wie selbstverständlich aus meinem Munde kam. Ich hätte es auch gar nicht stoppen können, es kam aus mir heraus, wie eine Schar von Zugvögeln, die ihre Richtung wissen. Wenn immer danach ich versuchte, wieder "so" zu reden, war es eher eine Schar lahmer Enten. Das war eine von den Lektionen in Sachen Demut, die ich hoffentlich nicht bis an mein Lebensende vergessen werde. Es hat mich gut gelehrt zu warten, bis die richtigen Sätze kommen, wenn sie wollen, oder auch nicht. Dann entstehen halt Pausen mit Schweigen. Das Schöne ist, dass die Indianer damit keinerlei Probleme haben.

Inzwischen wage ich das auch in meinen anderen Gruppen, dieses nichts sagen, wenn mir nichts einfällt, egal, wie lange es dauert. In Deutschland ist das nicht immer leicht, weil ich in meiner deutschen Sprache soviele Tricks gelernt habe, das Nicht-Wissen mit interessant wirkenden Worten zu verschleiern. Ich bin aber seit meiner Arbeit mit den Indianern mutiger und klarer geworden, nicht nur im Schweigen. Auch sonst wage ich mich an Dinge, die ich vorher als "peinlich" empfand. Eines der grossen Geschenke, die ich von ihnen bekam, war ein Gefäss mit getrockneten Salbeiblättern. Sie werden traditionell zum Räuchern benutzt, zum Beispiel, um den Raum vorzubereiten, in den die Ahnen eingeladen werden. Ich fand das früher immer "off", wenn jemand Rituale einer fremden Kultur benutzte: Indianer spielen ... Inzwischen räuchere ich in meinen Gruppen wann immer ich es als hilfreich empfinde,zum Beispiel, wenn besonders schwierige und erschreckende Aufstellungen geschehen. Ich bringe auch sonst viel mehr Rituale ein. Rosenwasser zum Beispiel, das für mich nach Poona gehörte, ist jetzt zum festen Bestandteil in meinen Gruppen geworden, nachdem ich es bei den Indianern wiederentdeckte.

Von Anfang an war meine Begegnung mit diesen Menschen ein kontinuierlicher Lernprozess, oft mit der Überschrift: in's Unbekannte gehen und alle Vorstellungen fallen lassen, noch öfter mit dem Thema: Nehmen, wie es kommt, und immer mit dem hochwirksamen Nebeneffekt von Egoschrumpfen.

Bei einem unserer Aufstellungstage auf dem Reservat habe ich einen "Egobuster" ganz besonderer Art erlebt: wir waren gerade dabei Aufstellungen mit einer Familie zu machen, in der viele tragische Tode vorgekommen sind. Indianische Familien sind in der Regel sehr gross, fast die gesamte Familie war anwesend. Es ging mehr zu wie auf einem Familienfest, denn wie auf einem ernstzunehmenden Treffen, auf dem eine "white woman", die weiss, wie es geht, das Familiendrama vielleicht beenden wird ... Um die Aufmerksamkeit aller zu bekommen, fing ich ersteinmal ein bisschen an über Aufstellungen zu reden. Immerhin wurde es damit dann auch still. Aber es war die Art von Stille, wo keiner sich traut etwas zu sagen. Also wenig tauglich, um den Raum vorzubereiten, in dem Aufstellungen geschehen können. Nach einer guten Runde von Räuchern war die Atmosphäre, die meiner bisherigen Erfahrung nach diesen Raum möglich macht immer noch nicht da und ich fing langsam an zu schwitzen. Eine "Runde" schien mir der Ausweg, und so schlug ich vor, dass alle Anwesenden sagen sollten, was sie sich als Ergebnis dieses Zusammenseins wünschten. Jetzt wurde es auf einmal ernst. Die ersten schlimmen Tode wurden angesprochen, davon hat es auf Reservaten leider viel zu viele (z.B. Tode im Zusammenhang mit Alkoholismus, Selbstmord ...), die ersten Tränen liefen und ein Cousin, als die Runde an ihn kam, zog es vor sein Heil in der Flucht zu finden und im Auto abzuwarten, bis alles vorüber war. Dann war die Reihe an einer alten Tante angekommen. Mit grosser Würde setzte sie sich aufrecht und offnete den Mund wie zum Sprechen bereit. So blieb sie eine lange Weile friedlich sitzen. Ich war mir nicht mehr sicher,ob sie überhaupt irgend etwas sagen wollte, habe aber inzwischen gelernt, dass Ungeduld ein absolutes No-No ist. Also sass ich einfach (Ha!) still da und wartete ab. Von einem ausführlichen Räuspern eingeleitet kam dann langsam und bedächtig die Frage: "Ich soll sagen, was ich mir wünsche?" Danach war wieder eine lange lange Pause, nach der sie zur Antwort anzusetzen schien, die Familie gebannt auf sie schaute, und ich so ermutigend wie ich nur konnte, in ihre Richtung nickte. (Ohne ihren Prozess der Wortfindung damit im geringsten beeinflussen zu können ...) Sie öffnete den Mund und wir hätten eine Nadel fallen hören können: "Ah", sagte sie: "ich wünschte ich hätte mein Hörgerät mitgebracht!"

Nur gut, dass in diesem Augenblick niemand ein Foto von mir gemacht hatte ... Es dauerte einen Augenblick, in dem alle den Atem anhielten, bevor ich mir der Komik der Situation bewusst wurde, aber dann fielen wir alle vor Lachen fast von den Stühlen. Tante Ginny lachte sich in einen Hustenanfall hinein, der uns noch ein bisschen mehr Zeit gab, in diesem wunderbaren "No-Mind" Zustand zu bleiben. Und was könnte besser sein, um den Raum für eine Aufstellung vorzubereiten?

Danach war der Bann gebrochen und die Arbeit konnte beginnen. Wichtige und tiefgehende Themen kamen auf uns zu und der Tod von dreien auf's schmerzlichste umgekommenen Kindern, zusammen mit dem Tod des eigenen Mannes konnte, vielleicht zum ersten Mal, ein Stück weit ertragen werden. Und damit wurde das Erstaunliche möglich, die Mutter konnte die Überlebenden Kinder zum ersten Mal anschauen. Zuvor hatte sie nur Augen für die Toten gehabt und ihre anderen Kinder nicht mehr wahrgenommen.

Und ich habe nicht zuletzt gelernt, dass, wenn ich mich zu ernst nehme und etwas in eine bestimmte Richtung bewegen möchte, ich mich in der Regel von der Lösung entferne.

Ein anderes Mal wartete eine dicke Lektion auf mich, als wir zu einem letzen Teil einer dreiteiligen Fortbildung in's Reservat kamen. Zum ersten Teil hatten sich 5 Teilnehmer mehr angemeldet, als wir erwarteten, und wir hatten drei wunderbare Tage mit einer Gruppe von 25 hochmotivierten Teilnehmern. Zum zweiten Teil kam ungefähr die Hälfte, was mir immer noch eine Gruppe von 14 Teilnehmern liess und ich ging fest davon aus, dass zum Abschluss wohl die Fehlenden, die hauptsächlich, wie wir hörten, wegen eines tragischen Todesfalls verhindert waren, wieder zu uns stossen würden. Und nun sah ich mich beim letzten Teil der Fortbildung auf einmal einem Häuflein von 5 Menschen gegenüber ... Es wurden auch im Verlauf des Tages nicht mehr. Im Grunde war die Gruppe im ähnlichen Verhältnis geschrumpft, wie Ihre Vorfahren während der letzten 3 Jahrhunderte.

Bisher war ich immer davon ausgegangen, dass ich mindestens 8 Teilnehmer brauche, um "richtig" aufstellen zu können. Jetzt musste ich mehr als kreativ werden, um mit einer so kleinen Gruppe das leisten zu können, was ich unter guter Fortbildung verstehe. So jedenfalls dachte ich. Und was dann wirklich geschah hat mich buchstäblich aus dem Konzept gebracht. Gottseidank. Die Aufstellungen liefen wie von selbst, die Tiefe dessen, was da geschah, übertraf alle Erwartungen. Es wurden die reichsten Aufstellungstage, die wir bisher erlebt hatten. Am letzten Tag gab es zudem noch eine besondere Überraschung, von den an diesem Tage 8 Teilnehmern, waren fast alle der bei unserem allerersten Workshop anwesenden Teilnehmer da, nur der älteste fehlte. Er war inzwischen plötzlich und tragisch gestorben.

Bei unserer ersten Begegnung während eines zweitägigen Seminars, das wir als Pilotprojekt starteten, war er "zufällig" einer der Teilnehmer. Seine Frau fühlte sich an diesem Tag krank werden, und so blieb er an ihrer Stelle. Er war "Lakota", ein Sioux. Dieser Stamm gehörte zu den kriegerischsten und stolzesten Stämmen der grossen Ebenen. Mit seiner Art hatte er mich damals mächtig herausgefordert und mir meine ersten Lehren in der fremden Kultur erteilt. (... die ich mir gut gemerkt habe!) Er kam zu meiner und aller Überraschung am zweiten Tage wieder, und ich habe durch ihn zum ersten Mal von der systematischen Unterdrückung der indianischen Kultur gehört.

Mit seiner Erzählung malte er ein Bild, dass mich seither durch alle Aufstellungen mit den Indianern begleitet hat. Aus seinem Munde hörte ich auch die ersten gesungenen Gebete. Bei geschlossenen Augen konnte man die Büffelherden über die Prairie jagen hören. Und wenn er von seinen Vorfahren sprach, füllte sich der Raum mit ihnen, standen sie fast greifbar hinter ihm. Sein plötzlicher Tod hat uns alle sehr getroffen und ihn kennen gelernt zu haben war umso kostbarer für mich.

Jetzt, am letzten Tag der Fortbildung war er es, der fehlte, dafür war seine Frau da, so, wie er sie bei unserem ersten Treffen vertreten hatte. Der Kreis hatte sich wie von selbst geschlossen.

Und die Arbeit geht weiter. Martina Whelshula und George Abrahamson haben bereits die erste Einladung, auf einem benachbarten Reservat Aufstellungen vorzuführen, und die Fortbildungsgruppe des Healing Arts Zentrums hat die beiden samt ihrer Ehepartnern eingeladen, weiterzulernen in ihrer Gruppe, als Gäste. Das erste gemeinsame Seminar, Amerikaner und Indianer war so rund und voll und satt, wie ich es mir nicht besser hätte wünschen können. Ich fühle mich dabei ganz besonders bereichert, weil es noch so vieles von ihnen zu lernen gibt. Wenn ich das sage, lachen sie immer, weil sie denken, dass sie ja gerade von mir soviel lernen. Zum Teil stimmt das sicher auch, zumindest, was das Familienstellen angeht, aber weit darüber hinaus haben sie vielleicht den Ozean gerochen...

zum Anfang
Zurück zur Artikel-Seite